Generation YOUrope
Gelebte Dreisprachigkeit als "Alltag"
Der Alltag ist in Bovec, das auf Deutsch "Flitsch" und im
Italienischen "Plezzo" genannt wird, auf vielfältige Weise
lebendig. Der Ort liegt im Oberen Isonzotal und somit im
Zentrum des österreichisch-slowenisch-italienischen
Dreiländerecks. Traurige Berühmtheit erlangte die Region
im Ersten Weltkrieg, heute zeugen die zahlreichen
Gedenkstätten und
rekonstruierten Frontwege von
dieser Zeit. Der Rundweg am
Hang des "Ravelnik" verläuft
entlang von Hinterlassenschaften
der ersten österreichisch-
ungarischen Verteidigungslinie.
Aus der Kriegsregion, in der sich einst
die Menschen als Feinde gegenüber
standen, ist durch die Jugend Europas
einmal mehr eine Region des Friedens
geworden.
Sommerkolleg
Seit 1994 findet im dreisprachigen
Ort Bovec das Sommerkolleg mit
Teilnehmern aus den Alpen-Adria-
Ländern Österreich, Slowenien und
Italien, aber auch aus den
Nachfolgestaaten Jugoslawiens
statt. Für heuer sind 46 Teilnehmer
angemeldet.
An einem Ort, wo vor weniger als hundert Jahren eine Granate
eingeschlagen hat und der Krieg als Zeugnis seine Narben hinterlassen
hat, ist es für Francesca Rossi aus Triest, die Deutsch lernt, auch ein
Besuch mit Symbolcharakter. "Wir sind heute hier, weil wir hoffen, dass
wir etwas aus der Geschichte gelernt haben und weil wir für eine
Zukunft des Friedens einstehen".
Gesellschaftliche Vielfalt ist heuer das Generalthema. Die
Sprachkurse finden in der Schule in Bovec unweit des "Hotels Alp"
statt. Vladimir Wakounig vom Institut für Erziehungswissenschaften
an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt hat die Gesamtleitung inne.
"Es geht auch darum darauf hinzuweisen, dass Europa diese
Tradition an Vielfalten hat und dass es gilt, diese Traditon
weiterzuentwickeln und als Reichtum für alle zu sehen".
Der Fernsehbeitrag
nächste Seite
vorherige Seite
Alle Sendungen